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Folgen der Insolvenz des Vermieters für den Mietvertrag der Wohnung

Hat der Vermieter Insolvenz angemeldet, dann läuft der Mietvertrag weiter. Der Insolvenzantrag und die Einsetzung eines Insolvenzverwalters beendet nicht die bestehenden Mietverträge.

Welche sonstigen Folgen hat eine Insolvenz des Vermieters für den / die Mieter einer Wohnung?

Insolvenz des Vermieters von Mietwohnungen

Unternehmen, die wirtschaftlich zahlungsunfähig werden, müssen bei Gericht Insolvenz anmelden. Zweck dieser Regelung ist, dass alle Gläubiger (also diejenigen, denen das Unternehmen Geld schuldet) aus dem vorhandenen Vermögen und den weiteren Erträgen gleichmäßig bedient werden. Der Insolvenzantrag wird beim zuständigen Amtsgericht gestellt, das darüber entscheidet.

  • Es wird dann in der Regel vom Amtsgericht ein Insolvenzverwalter eingesetzt

Der Insolvenzverwalter nimmt in einer Insolvenztabelle alle Forderungen auf, die gegen das Unternehmen bestehen. Wenn der es schafft, das Unternehmen zu sanieren, kann am Ende der Geschäftsbetrieb wieder weitergehen. Im anderen Falle wird, nachdem alles Vermögen an die Gläubiger verteilt ist, das Unternehmen aufgelöst.

Insolvenz des Vermieters - Mietvertrag für die Mietwohnung läuft weiter

  • Der Mietvertrag läuft zunächst einmal unverändert fort!
Hinweis


Lesen Sie den Brief des Insolvenzverwalters sehr sorgfältig durch und lassen Sie sich möglichst bald beraten.

Folgen der Insolvenz des Vermieters für Mieter einer Wohnung

Die Mieter werden vom Insolvenzverwalter benachrichtigt, sobald er vom Gericht eingesetzt worden ist.

Der Ansprechpartner in Mietangelegenheiten ist dann meist der Insolvenzverwalter.

  • Sämtliche Mietzahlungen und sonstigen Zahlungen aus dem Mietvertrag müssen dann auf das vom Insolvenzverwalter angegebene Konto gezahlt werden.
  • Der Insolvenzverwalter ist auch zuständig für alle Mängelmeldungen und Instandsetzungen. Meist setzt er für die Bearbeitung eine Hausverwaltung ein.
  • Auch für die Abrechnung von Betriebskosten und Heizkosten ist der Insolvenzverwalter bzw. eine von ihm beauftragte Hausverwaltung zuständig.
  • Guthabenansprüche der Mieter aus Betriebskostenabrechnungen oder Heizkostenabrechnungen müssen zur Insolvenztabelle angemeldet werden.
Hinweis


Für Mieter bestehende Guthaben werden oft vom Insolvenzverwalter nicht ausgezahlt, manchmal nicht einmal in die Insolvenztabelle eingetragen.

  • Es muss dann geprüft werden, ob Klage gegen den Insolvenzverwalter erhoben wird.

Insolvenz des Vermieters - Kündigung des Mietvertrags durch Mieter

Insolvenzverwalter kündigt wegen Mietschulden, Mietrückstand die Mietwohnung

  • Der Vermieter / Insolvenzverwalter kann nicht kündigen wegen Mietrückständen, die vor dem Insolvenzantrag entstanden sind, und auch nicht mit dem Argument, die Vermögenslage des Vermieters sei schlechter geworden, § 112 Insolvenzordnung.
  • Entstehen aber während des Insolvenzverfahrens neue Mietrückstände, dann kann gekündigt werden, wenn diese eine Monatsmiete oder gar zwei Monatsmieten erreichen.
Hinweis


Eine Kündigungsgefahr besteht, wenn der Insolvenzverwalter das Haus, die Wohnung verkauft, denn der Erwerber könnte ein Sonderkündigungsrecht haben, er muss aber ein berechtigtes Interesse nachweisen.
Zwangsversteigerung Wohnung - Kündigung Mietvertrag als Folge 

Kautionsrückforderung gegenüber Insolvenzverwalter

Alle Forderungen, die gegenüber dem in die Insolvenz gegangenen Vermieter bestehen, sollen gleichmäßig bedient werden, es erhält am Ende meist jeder nur einen oft sehr geringen prozentualen Anteil (sogenannte Quote) seiner Forderung.

  • Das muss aber nicht für die Rückforderung Ihrer Mietkaution gelten, denn die sollte vom Vermieter separat verwahrt worden sein. Dann besteht ein Anspruch auf "Aussonderung", gemäß § 47 InsO  also auf vorrangige und vollständige Auszahlung mit Zinsen.
Hinweis


Wenden Sie sich frühzeitig an einen Rechtsanwalt, eine Rechtsanwältin, die sich mit Insolvenzrecht auskennen.


Redaktion


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