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Fristlose Kündigung der Wohnung wegen Gesundheitsgefährdung

ieter können den Mietvertrag der Wohnung fristlos kündigen, wenn es sich um eine schwere Vertragsverletzung des Vermieters handelt, insbesondere die Gesundheit des Mieters, der Haushaltsangehörigen gefährdet ist.

Gesundheitsgefährung für Mieter - Mängel der Wohnung sind eine Gesundheitsgefahr

Eine schwere Vertragsverletzung kann Mieter zur fristlosen Kündigung der Wohnung berechtigen, § 543 Abs. 2 Nr. 1 BGB.

Zustände, die zu einer Gesundheitsgefährdung der Mieter bzw. der Bewohner des Haushalts führen, sind vertragswidrig. Es spielt keine Rolle, ob die Gefährdung bei Ihnen selbst als Mieter / Mieterin oder bei einem anderen Haushaltsangehörigen eintritt

Beispiele:
Ungeziefer, giftige Ausdünstungen als Gefahr für Kleinkind, auch Gefahr durch starke Schimmelbildung, Schimmelpilze.

Gesundheitsgefährdende Mängel der Wohnung muss der Vermieter beseitigen

Sie können die Beseitigung solcher Mängel verlangen: 
Vermieter muss Mietwohnung instandhalten und instandsetzen 

Mietwohnung - Reparaturen, Mängel beseitigen, Pflicht des Vermieters 
und auch eine Mietminderung:
Mietminderung wegen Mängeln, was beachten?

Wegen Gefährdung der Gesundheit den Mietvertrag der Mietwohnung fristlos kündigen

Eine außerordentliche (fristlose) Kündigung kommt nur in Betracht, wenn der Zustand unzumutbar ist. Das ist am Ende immer eine Frage der Bewertung.
Kündigung Mietvertrag wegen Gesundheitsgefährdung ist zu beweisen 

Mietvertrag wegen Gesundheitsgefährdung als Mieter einer Wohnung kündigen

  • Wenn nach einem Brand eine starke Ruß- und Rauchbelastung vorliegt, leuchtet die Gesundheitsgefahr auf Anhieb ein.
  • Eine Gesundheitsgefahr kann aber auch von Ungeziefer und verschiedenen Umwelteinwirkungen oder Wohngiften ausgehen.
  • Bei vielen Stoffen (z.B. Asbest, Blei, Epoxidharz, Formaldehyd, PAK und PCB, PER, Radon) ist klar, dass sie gefährlich sein können, teilweise gibt es amtliche Grenzwerte - aber immer kommt es auf die Umstände des Einzelfalls an.
  • Bei anderen Belastungen (z.B. Elektrosmog, Lärm, Legionellen, Schimmel) ist hoch umstritten, wo die Gefährdung beginnt. Gesundheitliche Störungen (z.B. Allergien) können ein Anhaltspunkt sein, aber die Ursache ist oft nicht zu klären.

Kündigung der Wohnung wegen Gesundheitsgefahr - Gefahr hat der Mieter zu beweisen

  • Sie müssen im Streitfall beweisen, dass überhaupt ein Mangel besteht, dass dieser zu einer Gesundheitsgefährdung führt, und es muss unzumutbar sein, diese Gefahr länger auszuhalten.
    Sie müssen das Gericht dann davon überzeugen, dass Ihnen keine andere Möglichkeit blieb.

Ob die Gesundheitsgefährdung von einem Gericht als so schwerwiegend eingeschätzt wird, kann man schwer voraussehen. Wenn Sie keine Miete mehr zahlen, Ihre Kündigung aber am Ende als unberechtigt angesehen wird, sind Mietrückstände entstanden. Haben Sie womöglich schon einen anderen Mietvertrag abgeschlossen, dann müssten Sie zeitweise für beide Wohnungen Miete zahlen.

Hinweis

Nehmen Sie frühzeitig fachkundigen Rat in Anspruch!

Hilfsweise ordentliche, fristgemäße Kündigung schreiben

Es kann sinnvoll sein, vorsorglich auch eine ordentliche Kündigung zu schreiben, so dass der Mietvertrag wenigstens zum Ende der Kündigungsfrist beendet ist.

Mietzahlung einstellen wegen fristloser Kündigung? Anderen Mietvertrag abschließen?

Eine wirksame fristlose Kündigung würde den Mietvertrag sofort oder innerhalb kurzer Frist beenden. Mieter könnten deshalb die Mietzahlung einstellen. Sieht aber die Vermieterseite - oder das Gericht - keinen ausreichenden Grund für eine fristlose Kündigung, dann sind Mietschulden aufgelaufen, es können mindestens weitere Kosten entstehen.



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