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Fotos als Beweis vor Gericht

In der Zivilprozessordnung sind Fotos als Beweismittel nicht vorgesehen. Das liegt nicht zuletzt daran, dass Fotos mit einigem Geschick manipuliert werden können.

Fotos als Beweis vor Gericht können eine Situation sehr anschaulich machen

Wer eine Tatsache beweisen will, die durch Fotos gut belegt werden kann, sollte immer darauf achten, dass auch ein Zeuge bestätigen kann, dass das Foto (z.B. bei Mängeln) genau die Situation zeigt, wie es auch in der Realität ausgesehen hat: 
Zeugen als Beweismittel im Streit mit dem Vermieter

Fotos, Video von Personen können ein zulässiger Beweis sein - Abwägung durch Gericht

Das Fotografieren (auch das Erstellen eines Videos) zum Erhalt eines Beweises für einen Streit vor Gericht kann zulässig sein.

  • Sind Fotos von Personen nicht für die Öffentlichkeit bestimmt, sondern sollen dem schützenswerten Interesse eines Klägers, eines Geschädigten dienen, etwas beweisen zu können, dann ist es möglich, dass ein Gericht Fotos (oder auch Videos) als Beweis zulässt.   

Fotos von Personen als Beweis - Eingriff in das Persönlichkeitsrecht

Fotos von Personen können ein Eingriff in das allgemeine Persönlichkeitsrecht sein.
Trotzdem können solche Fotos als Beweismittel anerkannt werden: 

  • Ein Foto, das z.B. eine Person bei einer bestimmten Handlung zeigt, kann von einem Gericht als Beweismittel angesehen werden, wenn die vorzunehmende umfassende Interessenabwägung ergibt, dass das Interesse desjenigen, der oder die etwas beweisen will, höher zu bewerten ist, als das Interesse desjenigen, der sein Persönlichkeitsrecht geschützt haben möchte. 

Häufig stellt sich diese Beweisfrage, wenn es um Mobbing oder Stalking geht:
Stalking - Belästigung durch Nachbarn, andere Mieter im Mietshaus  

Video als zulässiges Beweismittel vor Gericht

Ob Videos ein Beweismittel sein können, ist auch immer eine Frage des Einzelfalls.
Ebenso wie bei Fotos muss eine umfassende Abwägung der Interessen der beteiligten Personen stattfinden. Dabei sind die Persönlichkeitsrechte der aufgezeichneten Person gegen das bestehende Interesse desjenigen abzuwägen, der das Video gemacht hat.

Zeitstempel - Datumsangaben und Zeitangaben auf Fotos sind als Beweis nicht ausreichend

  • Zeit und Datumsangaben auf Fotos genügen nicht als ausreichender Beweis, können nur als Hinweis dienen, da auch die sogenannten "Zeitstempel" manipuliert werden können.

Fotos als Beweis vor Gericht

Wenn Sie im Streitfall Fotos vorlegen müssen, erst recht wenn Fotos bei Gericht eingereicht werden sollen, ist es wichtig, genau auszuwählen.

  • Nicht die Masse macht es, sondern die Fotos sollen wirklich genau zeigen, was Sie dem Gericht erklären wollen.

Fotos für das Gericht ordnen, eine Liste mit den Fotos und Nummern erstellen

Haben Sie verschiedene Fotos, dann sollten Sie diese ordnen, Ausdrucke z.B. auf der Rückseite mit einer Nummer versehen, wenn Sie die Fotos auf einem Datenträger haben, sollten Sie diese in ein besonderes Verzeichnis kopieren; wenn die Fotos verschiedene Bereiche zeigen, sollten Sie die in verschiedene Verzeichnisse legen.

  • Sind es nicht nur wenige Fotos, dann ist es schon für Ihre anwaltliche Beratung hilfreich, wenn Digitalfotos mit einem verständlichen Namen versehen sind - die Dateinummer einfach dahinter stehen lassen z.B.: Wohnungstür oben 2911000.jpg

Prozess, Mietrechtsstreit - einfach Fotos als Beweis vorlegen reicht meist nicht

Im Prozess reicht es oft nicht, Fotos sozusagen auf den Tisch zu legen - dies wird oft als nicht ausreichend für einen Beweis erachtet.

Dem Gericht, das ja die Wohnung und das Objekt nicht kennt, muss schriftlich erklärt werden, was ein Foto, auf das Sie sich zum "Beweis" beziehen, zeigt.



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