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Beweise im Prozess gegen Vermieter - wie kann ich das beweisen?

Im Prozess, im Streit vor Gericht, kommt es sehr darauf an, beweisen zu können, wie etwas abgelaufen ist, wann etwas geschehen ist, also den Beweis für einen Sachverhalt zu führen und auch beweisen zu können, wann ein Schreiben zugestellt wurde.

Beweis der Echtheit von Schriftstücken, Briefen, Mietvertrag, Erlaubnis

Wenn Sie den Mietvertrag und Briefe, Schriftstücke, z.B. eine Erlaubnis zur Untervermietung vorlegen, kann es notwendig sein, das Original vorzulegen, damit niemand behaupten kann, es sei verfälscht worden. 
Schreiben als Urkunde - Beweis im Prozess, Rechtsstreit mit Vermieter

Beweisführung - ist ein bestimmter Brief, ein Schreiben beim Vermieter angekommen?

Von großer Bedeutung kann sein, beweisen zu können, ob und auch wann die Gegenseite einen bestimmten Brief mit einem bestimmten Inhalt erhalten hat (oder auch ob und wann Sie selbst einen Brief vom Vermieter erhalten haben).
Zeitpunkt der Zustellung von Briefen - Nachweis, Beweis des Zugangs 

Wann hat der Vermieter, die Verwaltung von Mängeln erfahren?

Geht es um Mängel, dann ist der Nachweis wichtig, wann die Mängelanzeige beim Vermieter angekommen ist, aber auch, seit wann an Ihrer Wohnung etwas nicht in Ordnung ist, und häufiger kommt es auch darauf an zu beweisen, was in einer wichtigen Situation gesagt, passiert ist.

Aber nicht nur für einen Prozess brauchen Sie Beweismittel - manchmal kann ein Prozess sogar vermieden werden, wenn die Gegenseite weiß, dass Sie ordentliche Beweismittel haben.

Briefe als Beweismittel - Zugang von Schreiben muss in der Regel nachgewiesen werden

In der Regel müssen Sie den Zugang von Schreiben oder anderen Mitteilungen bei der Gegenseite (Vermieter, Hausverwaltung) nachweisen können, also nachweisen, dass dort Ihr Schreiben, Ihre Nachricht tatsächlich angekommen ist.

Beweismittel für mündliche Mitteilungen, Vereinbarungen, Telefonat

Mündliche Mitteilungen und telefonische Vereinbarungen kommen häufig vor. Bestreitet aber die Gegenseite, diese Mitteilungen erhalten zu haben, oder behauptet, eine bestimmte Vereinbarung sei am Telefon gar nicht getroffen worden, dann kann das für Sie nachteilig sein.

Es wäre daher wichtig, ggf, Zeugen zu haben, dass das so gesagt worden ist.

  • Führen Sie eine persönliche mündliche Besprechung zu einem wichtigen Thema, dann sollten Sie möglichst einen Zeugen, eine Zeugin mitnehmen. Ausgeschlossen sind lediglich Personen, die zusammen mit Ihnen Mieter dieser Wohnung sind.
  • Das Aufzeichnen von Telefonaten oder das Mithören über Lautsprecher ist problematisch:​​​​​​​
    Der Gesprächspartner muss zuvor darauf hingewiesen und um Zustimmung gebeten werden.
    Telefongespräche als Beweismittel
  • Sehr sinnvoll ist es, nach einer Besprechung, einem Telefonat eine schriftliche Bestätigung an den Gesprächspartner zu versenden, den Inhalt wiederzugeben und auch darauf hinzuweisen: "wie wir soeben vereinbart haben... usw."

Zeugen als Beweismittel

Sehr häufig werden auf Mieterseite Zeugen gebraucht. Zeuge sein kann jede Person, die nicht selbst Partei des Rechtsstreits ist (also Mitmieter der Wohnung).

Als Zeugen können Ihre Nachbarn oder Freunde sehr wichtig sein. Stimmen Sie sich möglichst rechtzeitig mit ihnen ab, so dass sie im Haus sind, wenn Sie Zeugen brauchen.

Prozess gegen Vermieter - Beweise für einen Rechtsstreit müssen sorgfältig gesammelt werden

Ganz wichtig ist die sorgfältige Sammlung von Einzelheiten und Beweisen bei länger andauernden Missständen oder Auseinandersetzungen.

Beispiele


Bei Beeinträchtigung durch Bauarbeiten unbedingt ein genaues Bautagebuch führen,

bei Lärmbeeinträchtigungen ein Lärmprotokoll,

bei Heizungsmängeln ein Heizprotokoll.

Bei einer bevorstehenden Modernisierung immer Beweise für den Zustand des Hauses sammeln:
Instandsetzungskosten, Reparaturen sind bei einer Modernisierungsmieterhöhung nicht zu berücksichtigen!

Welchen Beweis liefern Fotos, Videos im Rechtsstreit, Prozess mit dem Vermieter? 

Fotos (auch Videos) können vom Gericht als Beweismittel zugelassen werden. Ideal ist es, wenn ein Zeuge fotografiert oder Filmaufnahmen macht.
​​​​​​​Der Zeuge kann dann bestätigen, dass (und zu welchem Zeitpunkt) es genau so auch in der Realität aussah.
Fotos als Beweis vor Gericht 

Kostenvoranschlag oder Gutachten als Beweismittel

Für komplizierte Sachverhalte (z.B. für die Durchsetzung von Reparaturen, Instandsetzungen) kann es erforderlich sein, selbst einen Kostenvoranschlag anzufordern, selbst ein Gutachten (ein sogenanntes Privatgutachten) in Auftrag zu geben, oder ein selbständiges Beweisverfahren beim Gericht zu beantragen - lassen Sie sich beraten, wenn Sie vor solche einem Problem stehen.

Beweismittel vor Gericht im Mietrechtsstreit, im Mietrechtsprozess 
Die Prozessordnung kennt – außer der persönlichen Prüfung durch den Richter – nur drei Beweismittel:

  • die Urkunde – das kann z.B. der Mietvertrag, aber auch jeder Brief sein, wenn aus ihm eindeutig hervorgeht, wer ihn geschrieben hat
  • das Sachverständigengutachten – das ist ein vom Gericht selbst beauftragter Sachverständiger, der zur Neutralität verpflichtet ist
  • die Zeugenaussage als Beweismittel – dazu muss ein Zeuge oder Zeugen mit Vorname, Name und Anschrift benannt werden. Zeugen können persönlich von dem Richter befragt werden.

Anzeige gegen Vermieter - Hausfriedensbruch, Sachbeschädigung, Untreue, Beleidigung

Es kann möglich sein, dass sich der Vermieter so verhalten hat, dass man als Mieter eine Strafanzeige gegen ihn wegen besonderer Vorkommnisse in Betracht zieht.

Ob eine Strafanzeige sinnvoll ist, Ihnen überhaupt nützt und nicht schadet, muss sehr sorgfältig geprüft werden - für den Zivilprozess bringt sie meist nichts. Weitere Hinweise: 
Strafanzeige gegen den Vermieter 



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