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Ratgeber Untervermietung
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Gesundheitsgefährdung durch Wohnung - Mieter kündigt fristlos
Wenn das Wohnen in der Mietwohnung die Gesundheit der Mieter und Haushaltsangehörigen gefährdet, dann besteht das Recht zur fristlosen Kündigung des Mietvertrags.
Mieter kündigt fristlos wegen Gesundheitsgefährdung
Mieter können ein Wohnungsmietverhältnis (wenn kein Kündigungsausschluss vereinbart ist) ohne Angabe von Gründen mit einer Kündigungsfrist von drei Monaten kündigen.
Eine außerordentliche, fristlose Kündigung von Mieterseite ist möglich, wenn dem Kündigenden "unter Berücksichtigung aller Umstände des Einzelfalls, insbesondere eines Verschuldens" nicht zuzumuten ist, das Vertragsverhältnis für diese Zeit aufrechtzuerhalten, § 543 BGB. Eine erhebliche Gesundheitsgefährdung kann als Grund ausreichen.
- Voraussetzung für dieses Kündigungsrecht ist, dass nach dem gegenwärtigen Stand medizinischen Wissens objektiv die Sorge besteht, dass die weitere Wohnnutzung in absehbarer Zeit die Gesundheit der Bewohner der Wohnung erheblich gefährdet.
Wodurch entsteht eine Gesundheitsgefährung für Mieter einer Wohnung?
Hauptfälle hierfür sind Raumgifte und Umweltgifte, z.B. Lindan, PCP,
- Holzschutzmittel, die giftige Dämpfe abgeben,
- Formaldehyd,
- Insektizide,
- starker Schimmelbefall.
Die Befürchtung allein, dass in der Wohnung Wohngifte vorhabende sind, reicht nicht.
- Es muss nachweislich die konkrete und naheliegende Gefahr bestehen, dass die Wohnungsnutzer oder auch nur bestimmte Nutzer (z.B. Allergiker, Kleinkinder) deutliche und nachhaltige Gesundheitsschädigungen erleiden.​​​​​​​
Wohngifte - als Mieter eine Gesundheitsgefährdung der Wohnung nachweisen
In aller Regel ist im Streitfall, um die Gesundheitsgefahr nachweisen zu können, ein Sachverständigengutachten (ggf. auch ein Privatgutachten) erforderlich.
- Auch wenn Sie schon gesundheitliche Probleme haben, tun sich Mediziner schwer, nachzuweisen, dass eine starke gesundheitliche Beeinträchtigung tatsächlich auf Mängel der Wohnung zurückzuführen sind.
​​​​​​​Wohngifte durch Messungen der Raumluft in der Wohnung nachweisen
Wenn es für bestimmte Belastungen verbindliche Standards bzw. Grenzwerte gibt, sind Messungen nötig (meist durch ein Fachlabor), um zu beweisen, dass diese Werte überschritten werden.
Wenn es keine solchen Standards gibt,
z.B. bei Asbestbelastung,
sind zusätzliche Feststellungen nötig:
​​​​​​​Gesundheitsgefährdung, Gesundheitsschäden - Attest eines Arztes
Kündigung Mietvertrag wegen Gesundheitsgefährdung - Vermieter eine Abmahnung schicken
Bevor Sie kündigen, müssen Sie dem Vermieter eine Abmahnung schicken, ihm eine Frist setzen, damit er Abhilfe schaffen kann.
Nur in extrem seltenen Fällen - wenn Abhilfe gar nicht möglich oder ein Abwarten sehr gefährlich wäre - kann eine Abmahnung entbehrlich sein.
- Kommt es zum Prozess über die Kündigung, dann müssen Sie nachweisen können, dass der Zustand der Wohnung tatsächlich eine Gesundheitsgefahr darstellt, es ist dann in aller Regel ein Sachverständigengutachten erforderlich.
Gesundheitsgefährdung durch Überschwemmung und Schlamm in der Wohnung
Führt Hochwaser zur Überschwemmung der Wohnung, dann sind in diesem Wasser häufig Verunreinigungen, mit denen die Wohnung kontaminiert wird. z.B. durch Heizöl.
Gesundheitsgefährdend ist auch Schlamm, wenn dieser auch in die Wohnung eingedrungen ist. Dieser Schlamm enthält in der Regel starke Verunreinigungen, auch z.B. Rückstände von Fäkalien.
Unwetter, Naturkatastrophe - Schaden am Haus, an der Wohnung
Wenn Sie sich in einer solchen Situation befinden, die Wohnung mit gesundheitsgefährdendem Material ausgestattet ist, oder durch eine Überschwemmung stark verunreinigt wurde, handeln Sie nicht auf eigene Faust, holen Sie fachkundigen Rat ein!
Gesundheitsgefährdung durch bauliche Mängel
Eine Gesundheitsgefährdung kann auch bei baulichen Mängeln vorliegen, sehen Sie ggf. auch dort nach.
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