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Mieterhöhung auf ortsübliche Miete - Fristen, Regeln 

Verlangt der Vermieter die Erhöhung der Miete wegen Anpassung an die ortsübliche Vergleichsmiete, dann tritt die Erhöhung der Miete mindestens zwei Monate später nach Zugang der Mieterhöhung, ein - Vermieter haben Regeln zu beachten, Mieter sollten die Mieterhöhung prüfen!

Mieterhöhung auf ortsübliche Miete - Regeln für Vermieter

Vermieter können von Mietern die Zustimmung zu einer Mieterhöhung der Grundmiete nur verlangen, wenn:

1. die Mieterhöhung begründet ist,

2. die Einjahressperrfrist eingehalten ist,

2. die Kappungsgrenze beachtet wird,

4. die ortsübliche Vergleichsmiete nicht überschritten wird.

Alle vorstehenden Punkte werden in diesem Artikel nachstehend erläutert.

Formelle und inhaltliche Anforderungen an die Mieterhöhung für Vermieter

Mieterhöhung auf die ortsübliche Vergleichsmiete - Berechnung Zustimmungsfrist für Mieter

Die Zustimmungsfrist für Mieter beträgt mindestens zwei Monate und kann höchstens einen Tag weniger als drei Monate betragen, ausgehend vom Zugang des Schreibens.

Beispiel: 

Das Schreiben des Vermieters geht am 6. Mai zu, die Ãœberlegungsfrist endet am 30 Juli.

Würde die Mieterhöhung am 30. Juli zugehen, dann können Mieter für die Zustimmung bis zum 30. September überlegen.

Entscheidend ist, wann das Schreiben zur Mieterhöhung zugeht, mit dem der Vermieter die Erhöhung verlangt.  

Es kommt nicht darauf an, wann Mieter z.B. das Schreiben von der Post abholen, sondern wann das Schreiben oder eine entsprechende Benachrichtigung im Briefkasten ist

Was gilt bei einer Mieterhöhung, wenn der Vermieter eine zu kurze Ãœberlegungsfrist setzt? 

Auch das kommt vor, Vermieter setzen eine zu kurze Ãœberlegungsfrist:
Mieterhöhung mit zu kurzer Ãœberlegungsfrist - Zustimmung? 

Ortsübliche Vergleichsmiete, Mieterhöhung - Zahlung der Mieterhöhung ab wann?

Vom dritten Monat an, der auf den Erhalt des Schreibens zur Mieterhöhung folgt, muss bei Vorliegen der ordnungsgemäßen Voraussetzungen die Mieterhöhung gezahlt werden. Das ergibt sich aus § 558b Abs. 1 BGB.

Beispiel

Der Vermieter verlangt mit einem Schreiben, das im August zugestellt wird, die Zustimmung zur Mieterhöhung. 

  • Die Mieterhöhung kann, wenn sie formell und inhaltlich in Ordnung ist,
    ab 01. November verlangt werden, nicht früher. 
  • Das gilt, wenn Mieter innerhalb der Ãœberlegungsfrist der verlangten Mieterhöhung zustimmen.

    Gerichtsprozess über Mieterhöhung, Zustimmungsurteil - Erhöhung muss nachgezahlt werden

    Wird die Zustimmung zur Mieterhöhung vom Mieter verweigert bzw. nicht erteilt, so kann der Vermieter die höhere Miete nur verlangen, wenn er auf die Zustimmung zur Mieterhöhung klagt.

    Stimmen Mieter der Mieterhöhung nicht zu, dann beträgt die Frist für die Erhebung einer Zustimmungsklage des Vermieters 3 Monate, nach Ablauf der Zustimmungsfrist.

    Der Erhöhungszeitpunkt gilt auch, wenn Mieter der Mieterhöhung nicht zustimmen, der Vermieter dann die Zustimmungsklage erhebt, und das Gericht die Mieterhöhung insgesamt oder teilweise für berechtigt erklärt: 
    Zustimmungsklage Mieterhöhung - Gericht verurteilt zur Zustimmung

    • Hält das Gericht die Mieterhöhung ganz oder teilweise für berechtigt, dann sind Mieter zu entsprechenden Nachzahlungen (ab dem ursprünglichen Zeitpunkt der Mieterhöhung) für die Nachzahlung der Mietdifferenz aus der Mieterhöhung verpflichtet.

    In solchen Fällen haben Mieter für die Nachzahlung der Mieterhöhung etwas Zeit, das Gesetz gewährt eine Nachzahlungsfrist: 
    Zustimmung Mieterhöhung durch Urteil - Frist für Nachzahlung der Mieterhöhung

    Mieterhöhung auf die ortsübliche Vergleichsmiete - weitere einzuhaltende Fristen

    Die Mieterhöhung darf innerhalb von drei Jahren nicht höher als 20 Prozent sein. Im laufenden Mietverhältnis dürfen Vermieter die Miete immer nur bis zur ortsüblichen Vergleichsmiete erhöhen -liegt die bisherige Miete unter der ortsüblichen Miete liegt, dann kommt die Kappungsgrenze zur Anwendung.
    Kappungsgrenze bei Mieterhöhung auf ortsübliche Vergleichsmiete 

    Der Vermieter will die sofortige Mieterhöhung bis zur ortsüblichen Miete

    Es gab schon lange keine Mieterhöhung: auch dann müssen Vermieter die Kappungsgrenze einhalten.​​​​

    • Kappungsgrenze in Gebieten mit einem angespannten Wohnungsmarkt
      die Miete darf innerhalb von 3 Jahren um höchstens 15 Prozent erhöht werden.
      Die 15 Prozent bzw. 20 Prozent der Kappungsgrenze sind von der anzusetzenden Ausgangsmiete zu berechnen.
      Die Ausgangsmiete ist die Miete, die drei Jahre vor Wirksamwerden der neuen Mieterhöhung gezahlt wurde, und zwar die Nettokaltmiete ohne Betriebskosten.  

    Vermieter schickt jährlich eine Mieterhöhung für die Wohnung 

    Eine künftige weitere Mieterhöhung in Richtung der ortsüblichen Miete unterliegt einer Sperrfrist oder Wartefrist.
    Diese Frist beträgt 12 Monate 
    (§ 558 Abs. 1 BGB).

    Entspricht die Mieterhöhung den bestehenden Anforderungen, dann wäre die nächste Mieterhöhung nach 15 Monaten zu zahlen.
    Die Frist ergibt sich aus der Sperrfrist von 12 Monaten und der für Mieter bestehenden Zustimmungsfrist von 3 Monaten. 

    Beispiel

    Die vorausgegangene Mieterhöhung war am 1.2.2019.
    Der Vermieter kann die nächste Mieterhöhung frühestens zum 1.2.2020 ankündigen und frühestens zum 1.5.2020 erhöhen.



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